Mein Name ist Margarete. Ich wurde in einem kleinen Ort in der oberen Pfalz (damals: Nordgau) in eine Familie von Bauern geboren. Normalerweise helfe ich auf den Feldern mit, arbeite mit der Spindel, nähe Kleidung oder koche für die Familie. Aber vor einigen Monaten durfte ich meinen Bruder auf der „gulden straß“, dem von König Karl IV. geförderten Handelsweg, der von Prag zur Reichsstadt Nürnberg führt begleiten. Dort wollten wir auf dem Markt unsere Waren verkaufen. Als wir in Nürnberg ankamen, hörten wir, dass hier einige Menschen durch eine Seuche gestorben sind. Wir nahmen die Sache anfangs nicht so ernst, aber leider wurde auch mein Bruder krank und starb innerhalb weniger Stunden. Ich war von dem Erlebten ganz erschüttert. Da traf ich nahe der Stadtmauer auf fahrendes Volk, das mich durch Gaukelei und Gesang ablenkte und mich schließlich bei sich aufnahm.